George R.R. Martin: „Das Lied von Eis und Feuer / A Game of Thrones“
(5 Bände im Englischen)
- Die Herren von Winterfell. 1997. ISBN 3-442-24729-2
- Das Erbe von Winterfell. 1998. ISBN 3-442-24730-6
- Der Thron der Sieben Königreiche. 2000. ISBN 3-442-24923-6
- Die Saat des goldenen Löwen. 2000. ISBN 3-442-24934-1
- Sturm der Schwerter. 2001. ISBN 3-442-24733-0
- Die Königin der Drachen. 2002. ISBN 3-442-24734-9
- Zeit der Krähen. 2006. ISBN 3-442-24350-5
- Die dunkle Königin. 2006. ISBN 3-442-24416-1
- Der Sohn des Greifen. 2011. ISBN 978-3-7645-3104-1
- Ein Tanz mit Drachen. 2012. ISBN 978-3-7645-3102-7
Die Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ spielt in der Fantasywelt Westeros und folgt dabei den Handlungssträngen verschiedener Personen. In Westeros herrschen 7 Adelsfamilien über ihr Reich, unterstehen jedoch dem König von Westeros, der in Königsmud vom eisernen Thron aus herrscht. Die Nordgrenze des Landes besteht aus einer einzigen gigantischen Mauer aus Eis, von der aus die Nachtwache das Reich gegen die Wildlinge aus dem Norden verteidigen soll. Ein weiterer Handlungsstrang folgt der Erbin der aus Westeros vertriebenen Targaryen, die vom aktuellen König Robert besiegt wurden.
Die Kapitel sind jeweils aus der Sicht einer einzelnen Person geschrieben, wobei jede Person einen anderen Blickwinkel auf die Ereignisse hat. Dies wird auch für die Charakterentwicklung genutzt, da man hervorragend sieht wie sich die Sichtweise einer Person durch die erlebten Ereignisse verändert. In den ersten Büchern folgt die Geschichte hauptsächlich der Familie Stark, der nördlichsten herrschenden Adelsfamilie. Im ersten Buch tauchen außer diesen nur Tyrion Lannister und Daenerys Targaryen als Hauptcharaktere auf. Dies wird pro Buch um weitere Charaktere aus den verschiedenen Handlungsorten erweitert, sodass man von allen Seiten Einblick in die Handlung bekommt. Diese Erzählweise sowie die extrem gut ausgearbeitete Welt und die Aufteilung der Charaktere über die gesamte Welt führen allerdings auch zu einer gigantischen Nebencharaktersflut, sodass das fast 80 seitige Namensverzeichnis auch benötigt wird. Durch die Aufteilung auf die Verschiedenen Orte passiert es an einigen Stellen auch, dass man aus der jeweiligen Handlung gerissen wird und teilweise erst hunderte Seiten später dorthin zurückkehrt. Deshalb profitiert die Reihe gewaltig davon sehr aufmerksam sowie im Optimalfall mehrfach gelesen zu werden. Die in den Büchern dargestellte Welt ist enorm facettenreich und exzellent ausgearbeitet, dabei stellt sie obwohl sie eine fiktive Fantasywelt ist, eine sehr gute Darstellung einer beliebigen mittelalterlichen Welt dar. Ein Merkmal hierbei ist die sehr realistische und schonungslose Darstellung der Ereignisse, die teilweise sehr explizit oder brutal sind. Fantasyelemente tauchen nur in sehr wenigen Handlungssträngen auf, sodass man kein Fantasyfan sein muss um die Reihe zu lesen.
Alles in allem kann ich diese Reihe jedem empfehlen, da sie durch den Schreibstil, die Charakterentwicklung sowie die extrem fesselnde Geschichte mit zu den besten derzeit vorhanden Reihen gehört.
Comickritik: „A Game of Thrones“
(Diese Comickritik bezieht sich auf die ersten beiden Bände der Comicreihe, erschienen 2012 und 2013 in Deutsch)
Die Comics adaptieren die Geschichte sehr gut, dabei sind die Zeichnungen sehr passend, auch wenn die Figuren nicht denen der Fernsehserie entsprechen, was zuerst zu Verwirrung sorgen kann. Die Einschränkungen und Möglichkeiten des Mediums werden sehr gut genutzt, sodass sich die Adaption hervorragend an das Medium anpasst. Die Handlung der ersten beiden Comics basiert auf dem ersten Abschnitt des ersten Bandes und beinhaltet keine nennenswerten Änderungen zur Buchvorlage (außer denen, die dem Medium selbst geschuldet sind). Die Comics sind ein guter Ansatz für jeden, der die Geschichte lesen möchte aber von der Dicke der einzelnen Bücher abgeschreckt wird.
Serienkritik: „A Game of Thrones“
Die Serienadaption „Game of Thrones“ setzt die Geschichte hervorragend um und nimmt dabei keine zu großen Änderungen im Vergleich zur Vorlage vor. Die Handlung ist annähernd identisch, auch wenn ein sehr großer Teil der Nebencharaktere weggelassen wurde oder in eine einzige Figur zusammengefasst wurde. Dabei macht man jedoch nicht die Fehler die bei Buchverfilmungen häufig gemacht werden, sodass die Serie dem Original treu bleibt. Sowohl die Schauspielerische als auch die Effekttechnische Leistung sind enorm, was die Serie zu einer der besten Fantasyserien macht. Die Folgen lassen sich von der Qualität meist sogar mit Kinofilmen vergleichen. Trotz einiger Änderungen die nötig waren um die Serie überhaupt produzieren zu können (wie die Anpassung des Alters nahezu aller Kinder in der Serie um mehrere Jahre nach oben) fängt die Serie die Art der Erzählung perfekt ein. Dabei schafft die Serie es nicht nur die düstere Welt perfekt umzusetzen, was sich in den Reaktionen auf Ereignisse wie die „red wedding“ sehr deutlich zeigt, sondern würzt das Ganze auch noch mit einer Prise Humor, wodurch die Folgen allesamt sehenswert sind. Alles in allem kann ich die Serie jedem empfehlen der entweder Serien sieht oder sich auch nur annähernd Interesse an einem mittelalterlichen oder Fantasysetting hat.
Alexander