Der Film „Die Tribute von Panem: The Hunger Games“ schafft es sehr gut die Handlung des Buches zu erzählen und dabei der Vorlage relativ treu zu bleiben, was bei Buchverfilmungen heute leider nicht mehr üblich ist. Einige der Figuren werden sogar weit besser dargestellt wie im Buch, zum Beispiel der Mentor Haymitch, der im Film einige sehr schöne Szenen bekommt, welche er im Buch nicht hat.
Leider sind jedoch einige Dinge katastrophal umgesetzt worden, da einige Figuren nur zum Kotzen anregen (Ansagerin) und einige sehr überflüssige Szenen im Film vorhanden sind, die dafür sorgen, dass der Mittelteil, in dem auch im Buch kaum eine Handlung besteht, sich zieht wie ein Kaugummi. Am schlimmsten finde ich jedoch die Entscheidung wie einige Szenen geschnitten wurden, so bekommt man am Anfang der Spiele statt einer anständigen Actioneinlage eine Art Diashow zu sehen, was eine der potentiell besten Szenen zu einer unverständlichen Lachnummer macht, nur um dem Film eine niedrigere Altersfreigabe zu verschaffen. Des Weiteren sind viele Handlungen der Figuren nicht nachvollziehbar, was jedoch schon in der Vorlage begründet liegt. Jedoch sind einige Szenen nicht verständlich wenn man das Buch nicht kennt. Einige Stellen erhalten sehr schwerwiegende Logikfehler, zum Beispiel der zu schnelle Wechsel von schwache hilflose Katniss zu Legolas 2.0 oder der Tribut, der angeblich immer an derselben Position ist, jedoch auf merkwürdige Weise nur in 1 von 3 Szenen an dieser Stelle anzutreffen ist. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass fast alle guten Szenen im ersten Drittel des Films zu sehen sind (Einzug der Tribute / Bewertung der Kandidaten) und im weiteren Film nur eine Szene annähernd an die Genialität dieser Szenen anknöpfen kann. (1. Eingriff der Spielleiter) Ebenfalls problematisch für das Verständnis der Reihe ist das auf eine andere Zielgruppe zugeschnittenen Ende,
ACHTUNG SPOILER!
da nicht klar wird, dass Peeta und Katniss die ganze Liebesgeschichte nur vorgespielt haben und dass dies aus Katniss Sicht nach den Spielen auch vorbei ist,
SPOILER ENDE!
Und dies Auswirkungen auf die Handlung des zweiten und des dritten Bandes hat. Von technischer Seite ist der Film über weite Teile gut bis sehr gut, jedoch ist das Textintro zu schnell und man kann so die wichtigen Erklärungen nicht lesen und der Film ist an einigen unpassenden Stellen unscharf.
Alles in allem ist „Die Tribute von Panem: The Hunger Games“ eine gelungene Buchverfilmung, da der Film wenigstens die Handlung halbwegs richtig rüberbringt, was bei den meisten Verfilmungen nicht der Fall ist. Jedoch setzt sich der Abwärtstrend der Panem-Reihe nicht fort, die nach dem hervorragenden ersten Buch, ein mäßiges zweites Buch und ein katastrophales drittes Buch hervorbrachte, da der Film von der Qualität als Film und nicht als Verfilmung zwischen dem zweiten und dritten Buch liegt, da er jedwede im Buch hervorragend umgesetzte Actionszene dermaßen verhunzt, dass man dem Film nichteimal mehr eine mittelmäßige Bewertung geben kann.
Fazit:
Für Kenner der Trilogie eine sehenswerte Buchverfilmung mit einigen Schwächen im Actionbereich. Für jeden der die Trilogie nicht kennt eine recht unverständliche, technisch an einigen Stellen schlecht umgesetzte, Ansammlung von Logikfehlern.
Alexander, 17 Jahre
Anmerkung des JuLiD-Coachs: Nach viiiielen Meinungen verschiedener Jugendlicher zum Film muss man erwähnen, dass diese Filmkritik heraussticht – andere bewerteten den Film wesentlich positiver. Man sollte die Filmkritik mit anderen Rezensionen des Verfassers vergleichen, dann bekommt man ein besseres Gesamtbild ;-)