Geoff Rodkey: Tapper Twins – Ziemlich beste Feinde
cbj Verlag
ISBN 978-3-570-17170-7
2016
Leni und Ben sind Geschwister: Genauer, sie sind Zwillinge und können sich absolut nicht leiden.
Zum Einen einfach so nicht, zum Anderen liegt es daran, dass die beiden einen Krieg ausgefochten haben der ihnen sehr nahe ging. Warum erklärt Leni, die natürlich die Unschuld in Person ist, in ihrer Chronik ziemlich deutlich. Auch, wenn Ben natürlich anderer Meinung ist: Und ihre Eltern sich nicht sicher sind, ob sie Leni wirklich das Buch veröffentlichen lassen sollen…
Als ich mir darüber Gedanken gemacht habe, welchem Genre ich die Tapper Twins zuordnen sollte, musste ich einen Moment lang echt nachdenken. Normalerweise gebe ich ja immer mehrere Genre an. Das einzige, was mir hierzu einfiel war einfach: Humor.
Nicht mehr und auch nicht weniger.
Ich muss aber sagen, es hat mich sehr gut unterhalten. Beim Krieg der Tapper Twins hat sich ein peinlicher Streich auf den anderen gereiht und die beiden haben natürlich aus Fliegen Elefanten gemacht. Aber der Autor (beziehungsweise Leni Tapper, darf ich diese Rezension überhaupt schreiben?) hat alles mit so viel Witz und Charme rübergebracht wie das eben nur 12-jährige können.
Natürlich sind alle Jungs, die nur Fußball mögen Idioten. Außer dem einen, der immer nett lächelt.
Und natürlich gibt es auch da die Zicken-gruppe, die natürlich in keinem amerikanischen Roman fehlen darf. Sonst wäre es kein Roman, der in Amerika spielt.
Aber was ich eigentlich erzählen wollte: Der Schreibstil gefiel mir gut. Witzig und charmant. Die Charaktere einfach nur zum Schießen und echt nett. Jeder ist auf seine eigene Art und Weise irgendwie er selbst und in seiner Naivität gefangen, wie sie halt nur 12-jährige haben können. Natürlich hat Leni immer Recht (so Leni Tapper) und Ben ist ein Idiot (gleiches wie eben). Aber ich mag Ben trotzdem irgendwie. Alle mögen Ben (außer Leni Tapper xD). Ja, die Logik ist verquer, aber liebenswert.
Aber ich mochte die Zwillinge halt irgendwie…aber das witzigste, ohne Witz (Wortspiel *hust*), waren die zitierten SMS der Eltern. Einfach GENIAL.
So in etwa, vielleicht nicht in diesem Ausmaß, wie es bei Leni und Ben geendet hat, aber so bisschen in der Richtung sind mein Bruder(12) und ich(18) auch. xD Und wir sind keine Zwillinge.
Also durchaus realistisch beschrieben.
Dazu noch Lenis Kommentare und der Roman ist einwandfrei.
Michelle, 18 Jahre (zu meinem Blog)
In dem Buch „Tapper Twins – Ziemlich beste Feinde“ von Geoff Rodkey aus dem cbj-Verlag geht es um Zwillinge, die einen Streit austragen. Leni will diesen Streit, den sie als Krieg empfindet, nun in einer Chronik für die Nachwelt festhalten und interviewt dafür die wichtigsten Personen der Geschichte. Dabei werden die unterschiedlichen Ansichten der beiden dargestellt. Leni und ihr Bruder Ben geben sich gegenseitig die Schuld für den Streit. Alles hat mit einer kleinen Demütigung angefangen, dann will der andere sich immer rächen und daraus entsteht ein kurioser Streit.
Ich bin von diesem Buch sehr beeindruckt, denn in faszinierender und spannender Art und Weise wird dem Leser ein alltägliches Thema vor Augen geführt. Jeder kennt wohl Streitigkeiten unter Geschwistern, doch wie lächerlich man sich dabei machen kann, dass ist einem meistens nicht bewusst. Der Autor schafft es, dies dem Leser zu verdeutlichen und versieht es auch noch mit einigen humorvollen Passagen. Mitten in der Geschichte will man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man wissen will, ob sich die beiden wieder versöhnen oder ob sie wirklich immer weiter streiten. Begeistert hat mich auch die Illustration zu jedem Kapitel, sowie die Kapitelüberschriften, die einem schon einen groben Überblick über die nun folgende Handlung geben, aber trotzdem so viel Spannung vermitteln, dass man weiterlesen will.
Als negativ betrachte ich einzig und allein, dass Leni ausdrücklich von einer Chronik spricht. Ich verbinde den Begriff Chronik eher mit der Darstellung einer reinen zeitlichen Abfolge von Ereignissen. Dazu gehören aber keine Interviews. Sie erschweren etwas den Lesefluss. Im Buch sollen die Interviews bewusst dazu dienen, verschiedene Blickwinkel darzustellen. Hier hätte man einen anderen Begriff wählen können, zum Beispiel Dokumentation.
Ich würde dieses Buch, auch wenn es vom Cover so aufgemacht ist, nicht nur Kindern, sondern auch Jugendlichen empfehlen. Das Thema ist wahrscheinlich in sehr vielen Familien mit Geschwisterkindern aktuell und vermittelt einen guten Einblick, wie andere diese Streitigkeiten auffassen können.
David, 17 Jahre