Neal Shusterman: Scythe ; 1 – Die Hüter des Todes
2017, Fischer Sauerländer
ISBN 978-3-7373-5506-3
Ab 14 Jahren
Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten… (Verlagstext)
Das Thema des Bezwingen des Todes habe ich so noch in keinem Buch erlebt, was den Ausgang der Geschichte spannend macht. Das Buch hatte insgesamt viele unerwartete Wendungen und Facetten. Insgesamt war das Buch gut zu lesen, teilweise waren nur Stellen etwas in die Länge gezogen. Die Übergänge waren ziemlich fließend und realistisch, was das Buch angenehm zu lesen macht.
Stella, 14 Jahre
Der Roman beschreibt eine Zukunft, in der die Menschheit nicht mehr sterben kann. Das Tötungsprivileg hat nur eine kleine Gruppe von Leuten, genannt Scythe. Rowan und Citra, zwei Teenager, werden als Lehrlinge dieser Tätigkeit ausgewählt, obwohl sie das gar nicht wollen.
Ich habe selten so eine interessante Sci-Fi Story gelesen. Die Handlung ist hochkomplex und trotzdem super ausgearbeitet. Dazu kommen interessante und glaubwürdige Charaktere… Es ist einfach lesenswert!
Miriam, 18 Jahre
„Die Hüter des Todes“ ist der erste Band von Neal Shustermans Scythe-Reihe. Im krassen Gegensatz zum Trend der Dystopien hat Shusterman eine Utopie geschaffen, eine Welt ohne Tod, Naturkatastrophen, hochtechnisiert und gesteuert von einer perfekten KI, dem Thunderhead. Um die Überbevölkerung zu vermindern, existieren die Scythe, ein Orden von lizenzierten Mördern. Die Protagonisten Citra und Rowan führen ein langweiliges, aber sehr unterschiedliches Leben, bis sie von Scythe Faraday als Lehrlinge ausgewählt werden, um dem Handwerk des Tötens nachzugehen. Beide sträuben sich zuerst gegen die Ausbildung, bis dann das Unvorhersehbare geschieht. Nur einer von ihnen wird zum Scythe ernannt werden, und dessen erste Nachlese wird die des anderen sein.
Shustermans Schreibstil saugt einen geradezu in die Geschichte, seine futuristische Welt voll mit High-Tech erscheint unglaublich lebensecht und die Charaktere sind mit reichlich Konflikt-Potenzial belastet. Obwohl die Geschichte wahnsinnig spannend und mehrere Charaktere zur Identifikation bereit stehen, ist es vor allem die Welt, die mich begeistert. Einerseits ist sie perfekt und utopisch, gleichzeitig aber voll von dystopischen Zügen, die von der neuen Ordnung der Scythe ausgeht, die Spaß am Töten gefunden haben.
Der Auftakt einer Reihe, der mit dem World-Building flasht und mit der Story und den Charakteren auf ganzer Linie überzeugt.
Franzi, 22 Jahre
In dem Buch geht es darum, dass die Menschheit den Tod überwunden hat und neue Wege und Mittel finden muss, um das Bevölkerungswachstum in Grenzen zu halten. Dazu gibt es die Scythe, die das Recht haben, Menschen „nachzulesen“, wie die neue Art zu Töten genannt wird. Scythe suchen sich Lehrlinge und bilden sie zu vollwertigen Scythe aus. Als Citra und Rowan auserwählt werden, um Lehrlinge zu sein, stürzt ihre Welt ins Chaos, vor allem als ihr Scythemeister scheinbar Selbstmord begeht und sie getrennt werden und bei unterschiedlichen Scythe in die Lehre gehen müssen. Citra hat Glück und kommt bei Scythe Curie unter, die die Menschen die sie nachliest mit Respekt behandelt, aber Rowan wird ab sofort von Scythe Goddard unterrichtet, der sich weniger um menschliche Gefühle kümmert und es regelrecht genießt, seine Opfer zu quälen. Citras und Rowans Meinungen gehen scheinbar auseinander, bis es zu einem Kampf kommen soll, den beide eigendlich ablehnen, aber sie haben in der Welt keine Entscheidungsfreiheit mehr. Mir gefällt an dem Buch besonders, dass es sich mit der Zukunft beschäftigt und einen zum Nachdenken bringt. Es ist interessant, wenn für mich auch etwas beängstigend über eine mögliche Vision der Zukunft nachzudenken. Das Buch ist spannend, fesselnd und schwer wieder aus der Hand zu legen.
Marie, 14 Jahre
Der Menschheit ist es gelungen, den Tod zu besiegen. Krankheiten gehören der Vergangenheit an und Altern ist eine kleine Unannehmlichkeit, die man ohne weiteres beheben kann. Eigentlich ist alles perfekt – wäre da nicht das Problem mit der Überbevölkerung. Im selben Jahr, in dem der Tod überwunden wurde, schuf man deswegen das Scythedom. Die einzige Aufgabe der Scythe ist es, dass zu tun, was die Natur nicht länger kann – sie töten Menschen, um das Gleichgewicht zu erhalten. Citra und Rowan wollten niemals Scythe werden, denn ein Scythe zu sein, bedeutet nicht nur, andere töten zu müssen, sondern auch ein Ausgestoßener zu sein. Doch als sie von einem Scythe eine Lehre angeboten bekommen, können sie nicht wiederstehen, denn sollten sie es schaffen, bedeutet das Immunität für ihre Familien, solange sie leben.
Ich war einfach begeistert, von diesem Buch. Es war einfach so erfrischend anders. Ich hatte das Buch ursprünglich relativ kurzfristig eingeschoben, weil ich über JuLiD an ein Meet & Greet mit dem Autor rangekommen bin. Dementsprechend hätte ich nicht erwartet, dass das Buch genau das ist, was ich momentan suche.
Ja, es war ein dystopisches YA Buch, mit einer Liebesbeziehung, aber es war trotzdem wie nichts, was ich zuvor gelesen habe. Die Dystopie war eher eine Utopie. Die Gesellschaft wird zwar von einem Computer gesteuert, der Regierungen und Gerichte ersetzt hat, aber im Gegensatz zu allen anderen Büchern funktioniert das hier. Es gibt kleinere Fehler innerhalb des Systems, aber nichts, was direkt einer Revolution bedürfte um das ganze System umzuschmeißen. Als sich bei Citra und Rowan direkt bei ihrem ersten Treffen andeutetet, dass zwischen den beiden etwas sein würde, habe ich erst mal die Augen vertret und mich auf das schlimmste vorbereitet. Stattdessen wurde ich positiv überrascht. Zwar ist zwischen bei den beiden definit etwas, aber ihre Gefühle für einander stehen eher im Hintergrund und sind nicht Dreh- und Angelpunkt des Plots, wie in jedem anderen Jugendbuch.
Was mich jedoch am meisten begeistert hat, waren die Scythe selber. Sie sind keine Charaktere, die man moralisch gesehen, als eindeutig weiß oder schwarz einteilen kann, sondern liegen irgendwo dazwischen. Sie töten nicht willkürlich und schmerzhaft, sondern machen sich Gedanken und töten mit Mitgefühl und möglichst schmerzfrei. Sie tun es, um den Fortbestand der Menschheit zu ermöglichen und empfinden Reue für ihre Taten… doch am Ende des Tages töten sie trotzdem. Das Buch hat mich an einigen Stellen echt zum Nachdenken bewegt und gehört definitiv nicht zu der Art Buch, die man nach dem Lesen sofort wieder vergisst. Ich kann „Scythe“ definitiv nur weiterempfehlen. Es ist einfach ein tolles Buch und eine willkommene Abwechslung zu anderen Jugendbüchern.
Vanessa, 18 Jahre