Naomi Novik: Scholomance ; 2 – Der letzte Absolvent
ISBN 978-3-570-16610-9
cbj, ab 14 Jahren
Für El und Orion beginnt das letzte Jahr an der Scholomance und das tödliche Ritual der gefürchteten Abschlussprüfung wirft seine Schatten voraus. El setzt alles daran, dass ihre Gruppe überlebt. Doch die Chancen stehen von Tag zu Tag schlechter und der Kampf gegen die Schule wird immer brutaler. Bis El herausfindet, dass man manche Spiele nur gewinnen kann, wenn man alle Regeln über den Haufen wirft … (Verlagstext)
Die Geschichte:
Die Geschichte spielt im Zeitraum des Abschlussjahres. Dementsprechend wird für die Abschlussklasse die Frage immer drängender, wie sie es aus der Schule hinaus schaffen sollen und was sie da unten im Festsaal überhaupt erwartet. Im Prinzip läuft die ganze Geschichte auf ein Ende, nämlich die Abschlussprüfung, zu. Dazu gehören Mal-Angriffe, Trainingsdurchläufe in einem extra dafür vorgesehenen Parkour und natürlich geht es jeden Tag ums Überleben.
In diesem Buch begleitet man El bei vielen Entscheidungen, die sie treffen muss. Aber auch Zukunftsfragen wie die, was sie nach der Schule machen will oder wie es mit ihr und Orion weitergehen soll, beschäftigen sie. Gleichzeitig traut sie sich nicht, sich so etwas überhaupt zu fragen, denn dann würde sie davon ausgehen, es lebend aus der Schule zu schaffen und das ist alles andere als selbstverständlich. Doch sie merkt, dass sie stärker ist, als sie dachte, dass sie es schaffen kann, vielleicht mehr als sie zu träumen wagt.
In ihrem letzten Jahr passiert ihr etwas, das sie tunlichst vermeiden wollte: Sie fängt, an Leute zu mögen, die ihr bis vor kurzem noch total egal waren. Es ist spannend zu lesen, wie sie sich verändert und anfängt sich nicht nur um sich zu sorgen.
Der Schreibstil:
Auch dieses Buch wollte ich nicht mehr aus der Hand legen und in jeder freien Minute in diese fantastische und grausame Welt der Scholomance abtauchen. Es packt einen wirklich!
Ich finde Naomi Noviks Schreibstil auch deshalb so passen, weil er El widerspiegelt: diese etwas dunkle und finstere Aura, die sie umgibt, aber auch der Sinn für Humor und Sarkasmus, eine nüchterne Sichtweise auf die Dinge und klar analysierte Darstellungen der Situationen.
Kritikpunkte:
Manchmal wurde ich durch lange Erklärungen bestimmter Verhaltensweisen der Dinge beim Lesen etwas ausgebremst. Natürlich muss man sich in einer neuen Fantasiewelt erst einmal zurechtfinden, aber irgendwann wurde es schwierig, den Erklärungswegen zu folgen. Und ja, auch diesmal endet das Buch mittels eines Cliffhangers … Was nicht so schlimm wäre, wenn man direkt den dritten Teil lesen könnte! Aber das kann man noch nicht und so tobt man vor Verzweiflung, weil man nicht glauben kann, dass das jetzt das Ende des Buches sein soll. Ich hätte echt nicht gedacht, dass es noch schlimmer und fieser sein könnte als beim erstem Mal, aber anscheinend habe ich mich getäuscht …
Das folgende ist kein Kritikpunkt: Ich habe mich im zweiten Teil viel besser in El hineinversetzen können. Somit fällt ein Kritikpunkt, den ich beim ersten Teil angebracht habe, für mich weg. Denn auch wenn ihre dunkle, mürrische Laune es einem nicht leicht macht, sie zu mögen, hat es etwas für sich.
Fazit:
Das Buch war mal wieder klasse! Ich kann jetzt nur voller verzweifelter Vorfreude den letzten Band der Trilogie erwarten. Bis dahin erhole ich mich von diesem wirklich gemeinen Cliffhanger …
Viel Spaß bei diesem Leseabenteuer!
Sanja, 14 Jahre