Ilsa J. Bick: Ashes
Band 1: Brennendes Herz
ISBN: 978-3-86396-005-6
2011
Die siebzehnjährige Alex befindet sich auf einer Wanderung in den Bergen, als plötzlich die Natur um sie herum verrücktspielt und eine Druckwelle sie zu Boden wirft. Was war das? Alex hat keine Ahnung, aber sehr schnell wird klar, dass die Welt, die sie kannte, nicht mehr existiert. Die meisten Städte sind zerstört und die Überlebenden werden zur lauernden Gefahr. Das Einzige, worauf Alex noch zählen kann, ist ihre Liebe zu Tom. Gemeinsam versuchen die beiden, sich durchzuschlagen. Doch dann wird Tom verwundet, und Alex muss ihn schweren Herzens zurücklassen, um sein Leben zu retten. Als sie mit Hilfe zurückkehrt, ist er verschwunden. Eine packende Suche beginnt. Eine Suche nach Antworten, sich selbst und nach der einen ganz großen Liebe. Denn Alex weiß: Tom lebt, und sie wird ihn finden …
Ashes – Brennendes Herz ist nichts für sanfte Gemüter. Die Szenen werden sehr brutal und schockierend geschrieben. Alex, die weibliche Protagonistin, hat mit ihren siebzehn Jahren schon einiges durchgemacht, genauso wie der männliche Hauptcharakter Tom, deswegen sind ihre Entscheidungen und Handlungsweisen in den meisten Fällen sehr gut nachvollziehbar. Der Leser kann sich gut mit beiden identifizieren, was teilweise auf das Mädchen Ellie zurückzuführen ist, das die beiden beschützen. Zwischen Alex und Tom entwickelt sich langsam eine Liebesbeziehung, doch wie bereits im Klappentext vorweg genommen, müssen sich die beiden trennen und verlieren sich dann. Wie Alex weiß der Leser nicht sicher, ob Tom die Verletzung überlebt. Diese Ungewissheit hebt die Spannung noch mal auf ein höheres Niveau. Leider wird Alex Charakter durch diesen Verlust ein wenig unsympathisch, denn statt zu kämpfen und nach Tom zu suchen, wie im Klappentext beschrieben, trauert sie und bleibt in der vermeintlichen Sicherheit einer Gemeinschaft. Erst gegen Ende kehrt die „alte“ Alex wieder zurück.
Der erste Band von Ashes ist meiner Meinung nach der Beste. Die Situationen sind im Vergleich zu den späteren Bänden sehr realistisch dargestellt, es bleiben jedoch einige Fragen offen. Obwohl die Story an sich nicht wirklich neu ist, unterscheidet sich Ashes durch die Brutalität und die Erschaffung von cleveren, jugendlichen „Zombies“/ Kannibalen von anderen Apokalypsen. Wenn man den ersten Teil anfängt zu lesen, sollte man am besten gleich den zweiten haben, denn Ashes – Brennendes Herz endet mit einem teuflischen Cliffhanger.
Franziska, 19 Jahre
Band 2: Tödliche Schatten
ISBN: 978-3-86396-006-3
2012
Den verheerenden Anschlag auf die Welt hat die siebzehnjährige Alex überlebt, aber nun muss sie sich den schwerwiegenden Folgen stellen. In den Städten, die nicht zerstört wurden, rotten sich diktatorische Tyranneien zusammen, in denen sich menschliche Abgründe auftun. Außerhalb der Schutzwälle droht der sichere Tod. Denn dort lauern Horden Jugendlicher, die sich seit dem Unglück in bestialische Kannibalen verwandeln. Und schließlich bleibt noch die Ungewissheit, ob Alex selbst noch zu so einem Monster mutiert. Warum sind ausgerechnet sie und ein paar wenige Ausnahmen von dieser Verwandlung bisher verschont geblieben?
Wie im ersten Band nimmt die Brutalität und die Spannung nicht ab, ganz im Gegenteil. Die Situationen werden immer brenzliger. Alex und Tom kämpfen getrennt um ihr Leben und sind immer noch auf der Suche nacheinander. Gefahr droht ihnen dabei nicht nur von den jugendlichen Kannibalen, sondern auch von der älteren Generation.
Der Leser erhält jetzt nicht nur Einblicke in Alex, sondern auch in einige andere Charaktere, die im ersten Band eingeführt wurden. Die Handlungsstränge werden dadurch komplexer. Die Welt scheint noch düsterer und brutaler geworden zu sein.
Im Laufe des Romans scheint Alex sich zu verändern. Die Zweifel und die Angst, wieso sie und einige andere sich nicht verändert haben, drängt sich langsam in ihr Bewusstsein. Genauso wie die Befürchtung, dass sie sich noch verändern könnte und genau wie die anderen Jugendlichen zu einem Kannibalen wird.
Der zweite Band ist meiner Meinung nach nicht ganz so gut wie der erste. Das liegt einerseits an der großen Unwissenheit über diese „Verwandlung“ und ob Alex sich auch verwandeln wird – wer will schon das die sympathische Hauptfigur zu einer blutrünstigen Kannibalin wird?! – und zweitens an der noch zunehmenden Brutalität und den teilweise unrealistischen Situationen.
Franziska, 19 Jahre
Band 3: Ruhelose Seelen
ISBN 978-3-86396-007-0
2013
Eine unfassbare Katastrophe hat unsere Welt für immer verändert. Wer dabei nicht dem Tod zum Opfer gefallen ist, kämpft nun Tag für Tag ums Überleben. Die größte Bedrohung geht von den Veränderten aus – jenen gefürchteten Jugendlichen, die sich aus bisher unerfindlichen Gründen seit der Katastrophe in blutrünstige Kannibalen verwandeln. Auch die siebzehnjährige Alex fürchtet diese Bestien und würde keine Sekunde zögern, sie zu töten. Doch als einer dieser Jungen ihr das Leben rettet, nagen Zweifel an ihr. Ist es möglich, dass seine Seele trotz der Verwandlung in ihm weiterlebt? Und dann spürt Alex selbst etwas in sich wachsen: Eine unaufhaltsame Macht scheint von ihr Besitz zu ergreifen … (Klappentext)
Wie auch im zweiten Band bekommt man im dritten mehr Perspektiven der einzelnen Charaktere geboten. Doch diese verbinden sich nicht mehr wirklich zu einem Handlungsstrang und es werden noch viele Fragen offengelassen.
Die Charaktere entwickeln sich eher negativ, sie kämpfen ums Überleben und sind bereit alles dafür zu tun. Auch werden die Ereignisse immer unwahrscheinlicher, sie zu überleben. Der Schreibstil ist wie in den vorherigen Büchern sehr gut. Es ist noch um einiges brutaler und einige Sachen sind echt ekelhaft, aber irgendwie auch ein wenig nachvollziehbar. Wegen der Unglaubwürdigkeit einer Szenen und eigentlich auseinanderlaufenden Handlungssträngen finde ich das Buch nicht so gut gelungen, wie die ersten beiden Bände. Vielleicht gibt der vierte Band „Ashes – Pechschwarzer Mond“ ein paar Antworten.
Franziska, 18 Jahre