Elizabeth Craft & Shea Olsen: Flower
ISBN 978-3-570-16418-1
cbt, 2016
Als Charlotte mit 12 Jahren ihre Mutter verlor, weil diese ihre Töchter für ihre große neue Liebe aufgab, wusste Charlotte eines mit Sicherheit: Sie würde niemals so enden, wie alle anderen Frauen in ihrer Familie und sich ihr Leben durch eine verfrühte Schwangerschaft verbauen!
In ihrer Lebensphilosophie gab es also keinen Mann für sie – bis auf ihren besten Freund Carlos. Jedenfalls war das so bis der umwerfende Tate in den Blumenladen kommt, in dem sie jobbt und sie plötzlich ständig mit seiner Anwesenheit beglückt. Eigentlich will Charlotte standhaft bleiben, aber irgendwas hat Tate an sich, das sie magisch anzieht, ob sie will oder nicht – und sie will es nicht!
Diese Rezension kann ich kurz und knapp machen. Es ist eine Love-Story schlechthin. Was ich darunter verstehe? Folgendes:
Charlotte fand ich am Anfang durchaus sympathisch. Auch Carlos, ihr schwuler bester Freund, ist ziemlich cool. Ich mochte einfach ihre standhafte Art und ihr waren ihre Ziele immer bewusst. Dann kam Tate. Natürlich Liebesgedusel musste irgendwann kommen etc. etc. Aber Charlottes Entwicklung, nachdem sie mehr und mehr Zeit mit dem Typen (der auch noch mehr als ein Geheimnis mit sich herumtrug, als sie ihn kennenlernte) verbrachte, passte mir ganz und gar nicht! Ich persönlich finde es ätzend, wenn eine Frau sich einem Mann eigentlich schon komplett unterwirft ohne es zu merken. Auf der anderen Seite konnte ich natürlich aber Charlotte verstehen: Es war das erste Mal, dass sie so etwas erlebt und sie kann es auch nicht verhindern. Zudem sieht Tate nicht nur gut aus, ich finde ihn als Person einfach unglaublich toll.
Nein, ganz ehrlich, so Menschen wie Tate gibt es auf der Welt selten. Es gefiel mir einfach, dass er ganz genau wusste, dass er Charlotte wollte und dass er niemals zulassen würde, dass sie wegen ihm etwas aufs Spiel setzt, dass sie ansonsten womöglich gar nicht aufzugeben bereit gewesen wäre. Ein sehr solide Grundeinstellung, Daumen hoch, Tate!
Jedenfalls, nach den ersten hundert Seiten ging es mir irgendwann ziemlich auf die Nerven und ich war froh, als ich bei den letzten hundert Seiten ankam. Klar, Charlotte wollte was neues erleben. Sie wollte verliebt sein und sich nichts einreden lassen – aber ich erkannte die Charlotte vom Anfang gar nicht wieder. UND, was mich sehr gestört hat: Sie sagt am Anfang, sie würde eigentlich NIE lügen. Wieso tut sie es aber während den knapp 300 Seiten ständig!?
Na, die letzten hundert Seiten jedenfalls waren ganz gut. Als ich dann diese las, fand ich selbst die Mitte nicht mehr so schlimm.
Ich muss sagen, obwohl mir Charlottes Entwicklung zwischenzeitlich so überhaupt nicht gepasst hat, fand ich sie am Ende herausragend (denn Charlotte versteht endlich etwas, was sie ihr ganzes Leben noch nicht verstanden hatte…und ich finde einfach ihre neue Einstellung sehr positiv…oder?), aber dann wirklich hat es der Epilog noch rausgehauen…Ihr müsst ihn aber lesen, um zu verstehen wieso. ;D
Michelle, 18 Jahre (zu meinem Blog)