Roe, Robin: Der Koffer
ISBN 9783551560292
Erschienen 2017 bei Carlsen (Königskinder Verlag)
»Wie viele Sterne?«, hat Julians Vater immer gefragt, wenn er ihn abends ins Bett brachte. Zehntausend-Sterne-Tage waren die besten überhaupt. Doch Julians Eltern sind tot. Seit er bei seinem Onkel wohnt, ist ihm ist nichts geblieben als Geheimnisse und ein Koffer voller Erinnerungen. Als Julian seinem Pflegebruder Adam wiederbegegnet, ist er zunächst voller Glück. Adam, der so nett ist und so tollpatschig und trotzdem zu den Coolen gehört. Doch es ist schwierig Vertrauen zu fassen. Und je mehr Vertrauen Julian fasst, desto mehr kommt Adam hinter seine Geheimnisse. Das bringt sie beide in große Gefahr. (Klappentext)
Meistens schreibe ich nur Rezension, wenn ich genau weiß, was ich schreiben will. Wenn ich genau weiß, was mir gefallen und was mir nicht gefallen hat. Der Koffer von Robin Roe lässt mich nachdenklich und fast wortlos zurück. Aber trotzdem oder gerade deswegen verdient er eine Rezension.
Wegen des Covers hätte ich es vermutlich nicht gelesen, auch wenn es jetzt total stimmig ist. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, und obwohl ich auf die Gewalt und die psychischen Probleme vorbereitet war, haben die Story, die Charaktere und die Emotionen mich in ihren Bann gezogen. Es ist eine Geschichte über zwei Jungen; der eine, der mit offenem Herzen und einem Lächeln durch die Gegend läuft, und der andere, der sich dies nicht zugesteht, weil er Angst hat, wieder geliebte Menschen zu verlieren. Der Schreibstil, die Charaktere, die Geschehnisse und die Gefühle verbinden sich zu etwas Atemlosen, dass man nicht beiseitelegen kann. Ich habe alles um mich herum vergessen und die Worte inhaliert.
Mein erstes Lesehighlight dieses Jahr!!
Franzi, 22 Jahre