David Safier: 28 Tage lang
ISBN 978-3-463-40640-4
2014
Die 16-jährige Mira bringt sich und ihre kleine Schwester Hannah 1943 durch den harten Warschauer Ghetto-Alltag, indem sie unter Einsatz ihres Lebens Essen schmuggelt. Doch jetzt soll die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden. Mira schließt sich dem Widerstand an. Der kann der übermächtigen SS länger trotzen als vermutet. Viel länger. Ganze 28 TAGE lang. 28 TAGE, in denen Mira sich entscheiden muss, wem ihr Herz gehört: Amos, der noch möglichst viele Nazis mit in den Tod nehmen will, oder Daniel, der sich um die Waisen in den Bunkern kümmert. 28 TAGE, in denen sie sich immer wieder der Frage stellen muss: Was für ein Mensch willst du sein? (Klappentext)
Die Protagonistin Mira wird von zwei Seiten beherrscht, einerseits kümmert sie sich aufopferungsvoll um ihre Schwester, andererseits will sie für ihre Freiheit und für Gerechtigkeit kämpfen. Diese zwiegespaltenen Gefühle spiegeln sich in den beiden männlichen Protagonisten wieder: Daniel und Amos. Diese Dreiecksbeziehung wirkt in keinster Weise überflüssig, weil sie nicht nur oberflächlicher Natur ist. Immer wieder steht Mira vor der Entscheidung: sich um Hilflose kümmern wie Daniel oder zu kämpfen wie Amos.
Der Kampf, der 28 Tage lang anhält, ist von Erfolgen und Misserfolgen durchzogen. Der Leser teilt mit Mira den Triumph über einen Sieg, genauso wie den Schmerz über den Verlust von geliebten Menschen und Widerstandskämpfern.
„28 Tage lang“ überzeugt durch Authentizität und realistisch dargestellte Charaktere. Die Spannung, erzeugt durch die drohende Gewissheit der Auslöschung und die andauernde Gefahr, in die sich Mira, schon bevor sie sich dem Widerstand anschließt, begibt, reißt in keinster Weise ab.
Dieser All-Age-Roman ist absolut lesenswert.
Franziska, 19 Jahre