Sophie Kinsella: Schau mir in die Augen, Audrey
Goldmann, 2017
ISBN 978-3-442-48557-4
Die Liebe findet dich überall… sogar, wenn man sich hinter einer Sonnenbrille versteckt! Denn genau das tut die 14-jährige Audrey, seit sie in ihrer alten Schule in eine Shitstorm-Attacke geraten ist. Doch diese ist nun zum Glück vorbei und Audrey erholt sich davon im Kreis ihrer chaotisch-zauberhaften Familie. Und apropos zauberhaft: Der neue Freund ihres Bruders, Linus, fällt definitiv in diese Kategorie. Und ziemlich bald beginnt Audrey, darüber nachzudenken, wie es wohl wäre, ihm ganz tief in die Augen zu schauen, so ganz ohne Sonnenbrille… (Verlagstext)
„Schau mir in die Augen, Audrey“ war der erste Jugendroman, den ich jemals gelesen hatte. Nun habe ich ihn wieder aus den Tiefen meines Bücherregals geholt und es hat sich gelohnt!
Die Story:
Audrey ist ein extrem schüchternes vierzehnjähriges Mädchen – ein Alter, in dem viele damit beginnen, sich von ihrer Familie abzugrenzen und lieber die Zeit mit den Freunden zu verbringen. Für Audrey klingt das nach einem Höllenritt. Viele Menschen, ungewohnte Umgebungen und fremde Situationen machen ihr Angst. Sie hat ihre Wohlfühl-Menschen, mit denen sie lachen und reden kann, doch das sind nicht viele. Der Heilungsprozess geht nur schleppend voran und immer wieder fragt Audrey sich, wie es wäre „normal“ zu sein. Wie es wäre, einfach ohne Sonnenbrille aus dem Haus spazieren zu können. Oder einfach außenstehende Menschen anzusprechen. Aber um das zu erfahren, müsste sie erst einmal ihre Ängste unter Kontrolle bekommen. Als plötzlich Linus, ein Freund ihres Bruders, auftaucht, scheint ihr dieses „Normalsein“ gar nicht mehr so schwierig zu sein. Er scheint sie zu verstehen, besser als die meisten anderen. Doch ihrer Freundschaft steht neben Audreys Sozialphobie auch eine extrem chaotische Familie im Weg, in der seit kurzem Krieg herrscht: Audreys Mutter hat Frank, Audreys Bruder, das Computerspielen verboten und greift zu ALLEN Mitteln, um das durchzusetzen.
Der Schreibstil:
Sophie Kinsella schreibt mit viel Witz, ironisch und dennoch tiefgründig. Besonders gut hat mir die Darstellung von Audreys Mutter gefallen… zum Totlachen! Ich konnte mich wirklich gut in Audrey hineinversetzen – vielleicht auch, weil ich mich manchmal ein bisschen in ihr wiedererkenne. Gefallen hat mir auch, dass Teile des Buches als Filmskript geschrieben sind. (Lest es, dann wisst ihr, warum.) Das war mal etwas anderes.
Kritikpunkte:
Ich hätte gerne noch mehr von Audreys Vergangenheit erfahren. Der Vorfall, der Audrey zu dem Mädchen mit der Sonnenbrille gemacht hat, wird zwar erwähnt und es wird auch klar, warum nicht näher darauf eingegangen wird (Man soll die Vergangenheit schließlich hinter sich lassen.), aber ich hätte manche Dinge, glaube ich, noch besser nachvollziehen können, wenn ich den Hintergrund dazu gekannt hätte.
Fazit:
„Schau mir in die Augen, Audrey“ erzählt liebevoll, witzig und tiefgründig die Geschichte von Audrey, dem Mädchen mit der Sonnenbrille.
Sanja, 15 Jahre