Mona Kasten: Lonely Heart
ISBN 978-3-7363-1900-4
LYX, 2022
Als Rosie ihre Lieblingsband Scarlet Luck in ihrer Webradio-Show interviewen darf, kann sie ihr Glück kaum fassen! Denn sie ist nicht nur Fan erster Stunde, die Songs der Band haben ihr auch durch ihren größten Schmerz geholfen und vor allem Adam, der Schlagzeuger, scheint selbst diesen Schmerz in sich zu tragen. Rosie weiß nicht viel über den Rockstar – nur, dass er nicht berührt werden darf. Es ist eine Regel, die wichtigste, und sie bricht sie in ihrer Panik, als beim Interview alles schief läuft. Shitstorms und sogar Angriffe auf offener Straße folgen. Das kann so nicht weiter gehen, entscheidet die Band, weshalb sie Rosie zu einem Konzert einlädt. Doch als Rosie Adam ein zweites Mal begegnet, kommt etwas ins Rollen, das beide zerstören könnte. Denn Adam hat zu kämpfen mit etwas, das ihn immer weiter in die Dunkelheit zieht…
Die Story:
In „Lonely Heart“ greift Mona Kasten eine Vielzahl psychischer Probleme auf: Panikattacken, Traumata, Depressionen. Ich fand das gut, da so über Dinge gesprochen wird, die noch immer viel zu oft einfach totgeschwiegen werden. Es fordert einen dazu auf, sich mit solchen Problemen auseinanderzusetzen. Doch auch wenn ich den thematischen Bezug gut gelungen fand, muss ich sagen, dass mich die Story selbst diesmal nicht so mitgerissen hat, wie ich erwartet hätte. Zugegeben: Durch Mona Kastens Maxton-Hall-Reihe, die ich verschlungen habe (!), lagen die Erwartungen hoch. Und es ist auch klar, dass ein Buch, das unter anderem von psychischen Problemen handelt, auch mal zermürbend ist und es dadurch schwierig sein kann, voll in der Geschichte zu versinken, aber trotzdem hätte ich mir von der Geschichte gewünscht, mehr mitgenommen zu werden. Dass das diesmal nicht so war, kann aber, denke ich, auch daran liegen, dass es mir diesmal schwerer fiel, mich mit den Protagonisten (Rosie und Adam) zu identifizieren. Durch Adams verschlossene Art, die auf alle Fälle sehr authentisch rüberkommt, wird es dem Lesenden nicht leichtgemacht, sich in ihn hineinzuversetzen.
Der Schreibstil:
Mona Kasten hat die Gabe, verschiedenste Emotionen in ihren Büchern nachvollziehbar und authentisch zu vermitteln, wobei sie das volle Potenzial der von ihr geschaffenen Charaktere ausnutzt. Und obwohl mir es dieses Mal schwerer gefallen ist, mich in die Charaktere hineinzuversetzen, konnte ich ihre Emotionen dennoch meistens nachvollziehen. Auch dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird, tut der Story gut und sorgt für Abwechslung.
Kritikpunkte:
Wie schon erwähnt, war es für mich nicht so leicht, mich mit den Protagonisten zu identifizieren, was für mich jedoch sehr wichtig ist, damit mich eine Geschichte vollkommen in ihren Bann ziehen kann. Im Übrigen gibt es mal wieder einen fiesen Cliffhanger, den ich natürlich nicht gutheißen kann;-)
Fazit:
Ein sehr gefühlvolles Buch, in dem man einen Einblick in das Leben mit psychischen Problemen bekommt, eine Liebesgeschichte, die zum Scheitern verurteilt ist (–oder?) und ein Ausflug in die Welt der Reichen und Schönen…
Das war für mich „Lonely Heart“.
Sanja, 15 Jahre