Mirjam Pressler: Dunkles Gold
978-3-407-81238-4
Beltz & Gelberg
2019
„Gold, Silber, Edelsteine und ein kostbarer Hochzeitsring – Laura lässt das Geheimnis, das den mittelalterlichen jüdischen Schatz von Erfurt umgibt, nicht mehr los. Sie taucht ein in das Schicksal von Rachel und Joschua, die 1349 zusammen mit ihrem Vater alles zurücklassen und vor dem Pestpogrom fliehen mussten. Nur im Herzen durften sie noch Juden sein. Vielleicht ist es diese ergreifende Geschichte einer Flucht, weshalb Laura gerade jetzt Alexej begegnet, der lieber verschweigen möchte, dass er Jude ist. Erst allmählich versteht Laura, was das eine mit dem anderen zu tun hat, in wie viele Fettnäpfchen man treten kann, wenn man sich in einen Juden verliebt, und was es heute bedeutet, jüdisch zu sein.“ (Klappentext)
Das Buch verfolgt abwechselnd zwei Handlungsstränge, den aus der Sicht von Rachel, die im Mittelalter mit ihrer Familie aus ihrer Heimatstadt, Erfurt, ins Ausland fliehen muss und von Laura, die in der Gegenwart durch den Fund eines jüdischen Schatzes in Erfurt, wo auch sie lebt, dazu inspiriert wird, ein Graphic Novel zur Geschichte des Schatzes zu schreiben, das von ebenjener Rachel aus dem anderen Handlungsstrang handelt.
Ich fand die Geschichte im Grunde schon vor dem Lesen und auch jetzt noch, sehr interessant und finde, dass es mehr Potential gehabt hätte, als das, was schlussendlich veröffentlicht wurde, da es zum einen an einigen Stellen so wirkt, als könnte es noch einmal überarbeitet werden, vor allem stilistisch, um den Lesefluss teilweise weniger stockend zu machen, der, durch beispielsweise ziemlich Wiederholung von Adjektiven oder etwas hölzern wirkenden Dialogen, die nicht ganz ausgearbeitet wirken, zumindest mich an diesen Stellen immer kurz aus der Konzentration auf die Geschichte gebracht hat.
Auf der inhaltlichen Seite gab es im Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt, nicht wirklich ein größeres Problem, was ich eigentlich gar nicht schlimm fand, da so der Fokus mehr auf Lauras Graphic Novel, dessen Geschichte ja die Verbindung zwischen den beiden Handlungen ist, liegen konnte, wobei ich aber ab und zu das Gefühl hatte, dass kleinere Konflikte sich teilweise unrealistisch viel ausweiten und schlimmer dargestellt werden, als sie es eigentlich sind oder in einer realen Situation wären.
Im Gegensatz dazu fand ich den Handlungsstrang der Vergangenheit schön gestaltet und beschrieben, zumindest bis auf die kleinen Makel, die, meiner Meinung nach, ab und zu auftauchten.
Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam zu lesen und auch interessant um nochmal darüber nachzudenken, auch nach dem Weglegen des Buches noch, auch wenn es noch hätte flüssiger und somit angenehmer zu Lesen hätte gestaltet werden können.
Stella, 15 Jahre