Anna Pfeffer: Für dich soll’s tausend Tode regnen
cbj Verlag 14,99€
ISBN 978-3-570-17155-4
2016
Seit Emi in das regnerische Hamburg gezogen ist, ist für die alles nur noch eines: Scheiße.
Das skurrile und zynische Mädchen macht aber auch keinen Hehl daraus, dass es eindeutig nicht dort sein will, wo es sich gerade befindet und macht sich prompt Erik zum Feind, der ein ziemliches Arschloch ist.
Als es dann zu einem Unfall im Chemie-Unterricht kommt, den beide zu verantworten haben, werden sie auch noch zu gemeinsamem Putzdienst verdonnert, leider haben nur beide keine Lust. Bis sie auf die glorreiche Idee kommen, Challanges abzuhalten: Wer kneift oder verliert muss den restlichen Putzdienst übernehmen – und nicht gewillt, den anderen gewinnen zu lassen.
Das wichtigste in einem Satz: Unterhaltsam, regt zu Nachdenken über das Leben (und den Tod) an, ich mag Liebesgeschichten. :s
Ja, das ist so ziemlich das WICHTIGSTE, jetzt kommt der Rest:
Der Schreibstil an sich ist eigenlich nichts besonderes. Er hat es aber geschafft, dass ich daszu Buch in 4 Stunden dauerlesen durchbekam und gar nicht mehr aufhören wollte. Es war für mich wie ein magscher Sog. Ich wollte wissen, was passiert, wie sie reagieren, wie es sich entwickeln wird (oder eben auch nicht).
Das Ende…ich war schon am Zweifeln, weil da etwas gefehlt hatte meine Meinung nach. Die Autorinnen (ja, es ist ein Synonym für 2 Frauen) haben aber noch ziemlich gut und für mich zufriedenstellend die Kurve gekriegt.
Dann noch: Auch, wenn der Tod ziemlich deutlich behandelt wurde (KEIN TROUBLE!), weil Emi jedem einfach eine spontane Todesart verpasst, wenn sie gerade nichts besseres zu tun hat (also meistens/immer). Es. Macht. Einfach. So. Verdammt. Spaß.
Ich fand den Unterhaltungsgrad für den Roman, für mich, ist nur meine Ansicht, übergigantisch, es geht durch die Decke. Herrlich zynisch, wie es sich gehört.
Ohne Witz jetzt. Charamante Hauptcharaktere, ungewöhnlich. Normalerweise finde ich es cool, wenn die Charaktere mir persönlich ähnlich sind. Vieles, das Emi getan hätte, würde ich niemals machen. Aber sie war einfach so überzeugend, ich würde sie gerne mal gennenlernen. Auch Erik. Das Arschloch…? Öhm…Ja… Ich liebe Erik. Mehr kann dazu leider nicht sagen, nur, dass mir seine spontane Seite sehr gefällt :3 .
Abschließend: Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bis ich fertig war. Emis Familie ist einfach cool. Sie hat einen Bruder, der genauso feindliche geschwisterliebe in sich trägt, wie das bei meinem Bruder der Fall ist xD und einen Vater, den ich ziemlich witzig/ korrekt finde. Vor allem, weil er ihr offentlichlich von den Arbeitstechniken (nicht von seinen Patienten) als Therapeut erzählt. Also Psychoanalyse 1A. xDD
Von Eriks Famimlie ganz zu schweigen.
Nur in der Schule: Natürlich gibt es immer diese klischeebehafteten Rollenverteilungen. Ich kann eigentlich ziemlich gut damit Leben, trotzdem stört es mich oft.
Hier war es aber so: Es wir mir schlichtweg egal. Ich fand es toll. Deshalb hier ein großes Lob an die Autorinnen! Geniales Werk!
Michelle, 18 Jahre (zu meinem Blog)