Ursula Pozanski: Fünf
ISBN 978-3-8052-5031-3
(2012)
Der Thriller „Fünf“ von Ursula Pozanski handelt von der Polizistin Beatrice „Bea“ Kaspary, die einen etwas anderen Mordfall lösen muss. Auf der Leiche finden sich nämlich tätowierte Koordinaten, an denen die Ermittler Teile einer weiteren Leiche finden. So stellt sich relativ bald heraus, dass der Täter etwas mit der Geocaching-Szene zu tun hat, da er an jedem Fundort Leichenteile mit Hinweisen auf den nächsten Fundort versteckt.
Der Ausflug in einen weiteren Bereich der eher totgeschwiegenen Freizeitaktivitäten passt sehr gut zum Profil der Autorin, da dies bereits in Erebos (MMORPG-Gaming) und Saeculum (LARP) hervorragend funktioniert hat. Beim Geocaching werden Behälter an Orten versteckt und die GPS-Koordinaten werden ins Internet gestellt. Jemand anderes sucht dann an diesen Koordinaten den Behälter und kann sich dann in ein „Hall of Fame“-Logbuch eintragen. Die Details werden sinnvoll in den Fall eingebaut und auch im Finale des Buches sinnvoll erklärt. Die Fachbegriffe werden alle verständlich erklärt und sind auch für Laien verständlich. Die Figuren handeln logisch und glaubwürdig und sind sogar für einen Kriminalthriller sehr gut ausgearbeitet. Einzig und allein die Motive einer Person (Nora) sind etwas unverständlich, dies lässt sich jedoch gut durch die Situation erklären in der sich die Person befand. Die Nebencharaktere sind allesamt hervorragend ausgearbeitet, so wird die Verrücktheit der einen Person ebenso gut dargestellt wie das Motiv des teilweise sehr extrem handelnden Gegenspielers. Dessen Pläne und Handlungen werden alle nachvollziehbar geschildert und erklärt, sodass man vor der gesamten (bösen) Genialität hinter den Plänen gewaltigen Respekt bekommt, aber die Motive trotzdem verständlich und nachvollziehbar bleiben. Den einzigen Wehmutstropfen bei den Charakteren bildet Beas Vorgesetzter, der kaum einen Zweck erfüllt und einfach nur ein 0815-Choleriker ist. Diese kleine Schwäche kann man jedoch verzeihen, da das Buch durchgehend spannend ist.
Alles in allem kann ich das Buch jedem Krimi oder Thriller Fan weiterempfehlen. Wer Erebos oder Saeculum gelesen hat sollte sich nicht davon abschrecken lassen, dass Fünf ein Erwachsenenbuch ist, da der einzige relevante Unterschied das Alter der Hauptfigur ist und keine anderen so gravierenden Änderungen vorgenommen wurden, welche die Zielgruppe ändern könnten.
Alexander, 18 Jahre